Orchesterverein Langen e.V.

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Info

Im Jahr 1902 wurde der erste Vorgänger des heutigen Orchestervereins, der „Musikverein 1902" gegründet, 1903 ein zweiter Verein, die „Arbeitermusikkapelle 1903". Die Arbeitermusikkapelle wurde 1914 in „Zivilkapelle Langen" umgetauft. Die Proben dieser Musiker fanden damals im Gasthaus Zum Lindenfels statt, die Übungsstunden des Musikvereins wurden im Gasthaus „Zur Rose" abgehalten.

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1948 fand der Zusammenschluss der beiden Musikkapellen zum Orchesterverein Langen statt. Es war die Zeit, als in der Uniform als Feuerwehrkapelle Blasmusik gemacht wurde und einige Mitglieder als Tanzkapelle „Orvela" (Abkürzung für Orchesterverein Langen) zum Tanz aufspielten. Nach dem 2. Weltkrieg gab es im Orchesterverein einen Mitgliedermangel. Deshalb kamen aus dem Orchesterverein Egelsbach einige Mitglieder zum Musizieren nach Langen hinzu. Dieser Entwicklung wurde durch die Umbenennung in „Orchesterverein Langen - Egelsbach von 1912" in den Fünfziger Jahren Rechnung getragen. In diesen Jahren waren die meisten Mitglieder Heimatvertriebene.

Bis Ende der siebziger Jahre hatte der Orchesterverein vorwiegend „alte" Militärmusiker in seinen Reihen. Erst Anfang der Achtziger Jahre kam es zu einer beachtlichen Verjüngung unter den Mitgliedern. Viele Ältere konnten zu dieser Zeit aus Altersgründen ihrem geliebten Hobby nicht mehr aktiv nachgehen. Dafür kamen aus der Jugendmusikschule viele dort ausgebildete Jugendliche hinzu und halfen entscheidend mit, das Orchester am Leben zu erhalten. Zu dieser Zeit änderte auch der Orchesterverein sein Repertoire in Richtung moderne Blasmusik. 1985 fand im Egelsbacher Eigenheim ein großes Konzert statt.

Doch noch im selben Jahr war die Zahl der langjährigen Mitglieder rückläufig. So kam schnell der Zeitpunkt, an dem keine spielfähige Besetzung mehr vorhanden war. Um den Verein nicht auflösen zu müssen, entschied man sich für den Zusammenschluss mit dem Musikzug Offenthal, der ebenfalls von dem damaligen Dirigenten Michael Schließmann geleitet wurde. 1987 gab es eine Reihe von Auftritten, sowohl in Langen als auch in Offenthal. Im Laufe dieser Zeit wurde den ehemaligen Mitgliedern jedoch bewusst, dass es unbefriedigend war, ausschließlich in Festzelten und bei Karnevalszügen aufzutreten. Die Zusammenarbeit der beiden Vereine erwies sich als nicht praktikabel. Es wurde klar, dass das eigentliche Ziel verfehlt worden war, ein großes Blasorchester ins Leben zu rufen, um Konzerte mit einem vielseitigen Spektrum zu realisieren. Hinzu kam, daß M. Schließmann aus beruflichen Gründen oft nicht mehr anwesend sein konnte.

Daher trennten sich das Langener und Offenthaler Orchester 1988 wieder. Bei massiven Besetzungsproblemen bestand der Orchesterverein danach nur noch aus sieben aktiven Mitgliedern. Da diese jedoch unbedingt weiter zusammen musizieren wollten, wurde trotz der Besetzungsprobleme beschlossen, dass ein neuer Dirigent verpflichtet werden sollte. In einer der folgenden Wochen begegnete der 1. Vorsitzende Bernd Sallwey zufällig einem ehemaligen Mitglied des Vereins, Christian Wiechers. Inzwischen zum staatlich anerkannten Musiklehrer avanciert, konnte dieser als Dirigent des verjüngten Orchestervereins gewonnen werden.

Christian Wiechers prägte mit seinem neuen Stil den Orchesterverein entscheidend und damit auch den Ruf vom "etwas anderen Blasorchester". Nach dem Neubeginn konnte durch die Gewinnung von Nachwuchs aus der Langener Musikschule auch die Anzahl der Musiker vergrößert werden; das Orchester wuchs auf 40 Musikerinnen und Musiker.

1990 kam aufgrund der persönlichen Bekanntschaft zwischen Wiechers und dem Dirigenten Glen K. Call ein Gemeinschaftskonzert mit der aus 60 Mitgliedern bestehenden Monroe County Parks Band aus Rochester/New York in der Langener Stadthalle zustande. Erneuten Besuch aus Amerika gab es dann wieder im April 1993, als der Orchesterverein ein großes Gemeinschaftskonzert mit der Alden High School Bulldog Band aus Buffalo/New York in der Stadthalle veranstaltete.

Im Spätsommer 1993 fand der Gegenbesuch der Langener Musikerinnen und Musiker in den USA an. Die Amerikareise nach Alden im Staat New York vom 5. bis 15. August 1993 wurde ein hervorragendes Erlebnis. Neben verschiedenen Konzerten konnten die Langener die amerikanische Gastfreundschaft und viele Besichtigungen genießen.

1994 wurde dem Orchesterverein der Kulturpreis der Stadt Langen durch Bürgermeister Dieter Pitthan im Rahmen des Jahreskonzertes am 29. Oktober verliehen.

1997 schied Christian Wiechers aus seinem Amt, und Thomas Mischke aus Urberach übernahm den Dirigentenstab. Unter seiner Leitung wurde die Klangkultur und das Musikverständnis der Musikerinnen und Musiker verfeinert. Schon kurzfristig konnte die erfolgreiche Teilnahme an überregionalen Wettbewerben als Lohn für diese Arbeit angesehen werden. Beim "Großen Preis von Dieburg" errang das Orchester den Sieg in der Orchesterklasse.

Eine wichtige Neuerung nach 96 Jahren Existenz als nicht eingetragener Verein gab es 1998 mit der Eintragung ins Vereinsregister als Orchesterverein Langen e.V. Nun konnten auch diejenigen Mitglied im Orchesterverein werden, die kein Instrument spielen, aber trotzdem zu einem Musikverein gehören wollten.

Vom 18. bis 20. August 2000 fand das 1. Langener Musikfest des Orchestervereins auf dem Festplatz hinter der Stadthalle statt. Zahlreiche Musikvereine aus nah und fern waren in Langen zur ersten eigenen Veranstaltung des Orchestervereins zu Gast, so dass diese Veranstaltung ein voller Erfolg wurde.

Den Konzertauftakt im Jubiläumsjahr 2002 bildete das Frühjahrskonzert in der Stadthalle. Inzwischen war der Orchesterverein auf 40 aktive Musiker und 30 passive Mitglieder gewachsen. Das Jubiläumskonzert fand im Oktober 2002 statt. Neben verschiedenen Auftritten im Freien, wie z.B. beim Ebbelwoifest, war das Landesmusikfest mit den Landeswertungsspielen des Hessischen Musikverbandes e.V. im Juni 2002, ein weiterer Höhepunkt im Jahr des 100jährigen Bestehens. Im Rahmen dieser Wertungsspiele erhielt der Orchsterverein mit 89 von 100 möglichen Punkten den 1. Rang mit Belobigung in der Oberstufe.

Auch die darauf folgenden Jahre waren geprägt vom Ziel, die Musik des Orchestervereins weiter zu verfeinern. So konnte bei den Wertungsspielen 2006 in Bad Schwalbach ein 2. Platz in der Orchesterklasse erreicht werden. Die zielstrebige Verbesserung des musikalischen Niveaus kann dabei auch an den Jahreskonzerten gesehen und gehört werden, wo inzwischen auch namhafte Stücke wie Alfred Reeds Armenische Tänze und Mozarts Klarinettenkonzert erfolgreich zu Gehör gebracht wurden.

In den Jahren 2004 und 2005 konnten die Musiker die Partnerschaft zum Orchester Harmonie St. Pancratius Nulland ausbauen. Zusammen mit dem etwa 70 Musikerinnen und Musiker starken Orchester aus den Niederlanden wurde im Mai 2004 ein erfolgreiches Konzert in der Langener Stadthalle veranstaltet. Beim Gegenbesuch in Kerkrade haben die Musiker des Orchesterverein Langen e.V. sich gefreut, ein Konzert im Kerkrader Kasteel Eerenstein geben zu können.

Auch mit dem Blasorchester Wewelsfleth aus Schleswig-Holstein wurde zwischenzeitlich eine Freundschaft entwickelt. Durch zwei Musiker aus Norddeutschland, die inzwischen in Langen wohnen und musizieren, konnte diese Verbindung hergestellt werden. Im September 2007 besuchten die Wewelsflether Langen. Neben einem konzertanten Gemeinschaftsauftritt beider Orchester in der Stadtkirche wurde am darauf folgenden Tag am Langener Markt ebenfalls wieder gemeinsam musiziert. Im vergangenen Jahr besuchten die Musiker des Orchestervereins Langen die Norddeutschen und erlebten dort ein musikalisches und geselliges Wochenende.

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